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Israelreise 2019

Eine Reise ins Herz des Weltgeschehens,  beeindruckend für Geist, Seele und Leib
 
Mit allen Gedanken beim Stichwort Israel, die Sie sich beim Lesen der Überschrift nun gerade auch machen, wagten 34 Menschen aus Bickenbach und Umgebung unter Leitung von Pfarrerin Andrea Thiemann sich in dieses von Israelis und Palästinensern bewohnte und beanspruchte Land. Es ist ein Sehnsuchtsland für Reisende unterschiedlicher Motivationen: Geschichte, Kultur, Lebensstil, Politik und Religion auf so kleinem Raum, gepaart mit all den Spannungen seiner Bewohner*innen und der großen Weltpolitik. Als Deutscher und als Christ obendrauf noch mit aller Verantwortung aus unserer Vergangenheit, nicht nur der nahen, sondern auch der fernen. Die eigene Spannung vor dem, was uns erwartet, hielt sich bis zur Rückkehr an den Frankfurter Flughafen. Und darüber hinaus hallen die Stimmungen der Orte und der Begegnungen mit jüdischen und arabischen Israelis, sowie christlichen und muslimischen Palästinenser*innen immer noch nach.
 
Unter der fachkundigen Führung der Reiseleiterin Brigitte und des Reiseleiters Kamal konnten wir den See Genezareth, den Berg der Seligpreisungen, den Platz der Brotvermehrung und Kafarnaum in den ersten Tagen erkunden. Dann Nes Ammim, Akko, Nazareth, an Jericho vorbei zum Toten Meer, hoch hinauf auf Massada. So kamen wir nach einer Wüstenwanderung auf den Spuren des barmherzigen Samariters an einem Mittag nach Jerusalem, um über den Ölberg, das Kidrontal, den Garten Gethsemane durch das Löwentor in die Stadt einzuziehen. Jerusalem - hier werden die Ansprüche auf die heiligen Plätze der drei Religionen Judentum, Islam und Christentum so deutlich sichtbar, in den Moscheen, Kirchen, Synagogen und der Klagemauer.
Israelreise

Und wir trafen einen deutschen Chor wieder, der mit uns im Flugzeug nach Israel kam und in der Erlöserkirche ein beeindruckendes Konzert gab, von Deutschen für Deutsche in Jerusalem aber umgeben von dieser beschriebenen Atmosphäre, die uns „nationalitätenlos“ machte, voller Respekt vor dem Besonderen, vielleicht als wahre Form der Anbetung des einen Gottes. Das historische Jerusalem zeigte sich an diesem Abend in vielfältigste moderne Lichtinstallationen getaucht, vom Damaskustor bis in den Ostteil. Die Grabeskirche, der Zionsberg, Marias Entschlafung, der Felsendom, die Klagemauer waren weitere Plätze, die wir neben der Via Dolorosa erlaufen konnten.
Und dann das Besondere, die Fahrt in ein palästinensisch verwaltetes Dorf: Battir. Das Weltkulturerbe der Olivenbaumterrassen vor Augen, genossen wir Fladenbrot mit Olivenöl und Zaátar. Wir hörten von dem palästinensischen Farmer den Wunsch nach Normalität und, dass sie über ihre Situation nicht jammern wollen, sondern nach vorne blicken und die Möglichkeiten ergreifen, um für ihre Familien ein eigenes Auskommen zu haben. Daran schloss sich ein Besuch in Bethlehem an, auch palästinensisch verwaltet, um die Geburtskirche und die Katharinenkirche mit den Höhlen der möglichen Geburtsstätte von Jesus zu erkunden. Nie wieder Opfer! Das haben sich die Juden nach dem Holocaust geschworen. Unter diesem Leitwort findet heute Politik in Israel statt, wird der Mauerbau argumentiert, die Sicherheitsmaßnahmen, die Bombenangriffe auf vermutete Terroristen im Libanon, in Syrien, im Irak. Da haben wir als Deutsche oft kein Verständnis und keine Lösung parat, heißt doch unser Staatsleitwort „Nie wieder Täter!“ mit all seinen Auswirkungen auf die aktuellen Probleme dieser Welt und den Flüchtlingen, die unser Land erreichen. Aber wir können handeln. Insbesondere ermöglichen wir auch durch Bickenbacher Kollekten neutrale Begegnungsmöglichkeiten der in Israel lebenden Bevölkerungsgruppen im Dorf Nes Ammim, Hilfe und Entwicklung behinderter Palästinenser im Projekt LifeGate, Unterstützung von Holocaust Überlebenden in der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, medizinische Angebote speziell für Palästinenser aus dem Gaza Streifen im Auguste Viktoria Krankenhaus usw. Konkret genannte haben wir besucht und uns über die umfangreichen Aktivitäten berichten lassen. Fast zum Ende unserer Reise ging es dann zur Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem.

Gerlinde Merg überreichte der Leiterin des Archivs dort im Namen der Gemeinde Bickenbach die englische Übersetzung des Buches „Die Geschichte der Juden in Bickenbach“ unseres ehemaligen Bürgermeisters Karl Schemel. Diese von Andrew Wolf, dem Enkel des früheren jüdischen Mitbürgers Benno Wolf initiierte Übersetzung, dient dort nun der weiteren wissenschaftlichen Aufarbeitung.
 Schweren Herzens machte ich mich anschließend auf und wurde als Deutscher im Museum zur Geschichte des Holocaust, direkt und unausweichlich, mit der nationalsozialistischen Vergangenheit unseres Volkes konfrontiert. Ohnegleichen waren die Schreckenstaten von Menschen unseres Landes, begangen an Juden und vielen anderen Menschen. So perfekt, wie wir Autos bauen, so perfekt die Todesmaschinerie. Meine Gefühle dort waren überwiegend Scham. Hier bist du nicht stolz, Deutscher zu sein, weil all das, was uns heute auf unser Land, unseren Fleiß, unsere Qualität, Pünktlichkeit und Ordnung so zufrieden schauen lässt, so pervers und menschenverachtend eingesetzt wurden. Aber das Museum machte auch Mut: Endend auf einer Panoramaplattform öffnete sich die Enge, zeigte die Zukunft im Blick auf eine Landschaft und die Stadt Jerusalem. „Nie wieder Täter!“ ist keine Schuldzuweisung an unsere Generation, sondern bleibende Verantwortung.
 Den Abschluss der Reise hatten wir in Tel Aviv. Eine moderne, nicht religiös aufgeladene, Stadt, mit einem schönen Strand zum Mittelmeer. Wir waren eine aufeinander achtende Reisegruppe, Jung und Alt und einer gemeinsamen Sehnsucht nach Antworten auf viele Fragen. Wir suchten die Antworten an den Wirkungs- und Lebensstätten Jesu und fanden dort aber auch viele weitere Fragen. Manche davon haben sich auch dank der beeindruckenden Fach- und Sprachkenntnisse unserer Pfarrerin Andrea Thiemann direkt vor Ort beantworten lassen.
 Wir wollten viele der wichtigen Plätze sehen und erfühlen und wurden uns bewusst, es beim ersten Besuch nicht auf einmal erfassen zu können. Deshalb freuen wir uns auf eine geplante weitere Reise im Jahr 2022 (so Gott will und wir leben).  Geeignet für Erst - wie auch  Wiederholungsreisende.
 
Andreas Fetzer

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Yad Vashem

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Während einer Studienreise der Evangelischen Kirchengemeinde Bickenbach durch Israel wurde am 08.07.2019 die Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Dabei überreichte die Erste Beigeordnete der Gemeinde Bickenbach, Gerlinde Merg, als stellvertretende Bürgermeisterin den zweiten Teil der Bickenbacher Ortschronik in englischer Übersetzung an die Sammlung der Gedenkstätte. Das Buch wurde von dem verstorbenen Ehrenbürgermeister der Gemeinde Bickenbach Karl Schemel im Jahre 1993 unter dem Titel „Die Geschichte der Juden in Bickenbach und im südhessischen Raum“ herausgegeben. Persönliche Erlebnisse während der Nazi-Zeit waren die Triebfeder für dieses Buch und sein lebenslanges Engagement für die Versöhnung mit den Holocaust-Überlebenden, vor allem der aus Bickenbach stammenden Familie Wolf. Ein Nachfahre dieser Familie, der in Australien lebende Andrew Wolf, hat das Buch auf eigene Kosten mit finanzieller Beteiligung der Gemeinde Bickenbach ins Englische übersetzen lassen und im Dezember 2018 bei einem Besuch der Gemeinde Bickenbach unter dem Titel „A History of the Jews in Bickenbach and Southern Hess“ zur Weiterverbreitung übergeben. Zur Unterstützung der Holocaustforschung wurde es nun an das Archiv der Gedenkstätte Yad Vashem übergeben, wo noch immer daran gearbeitet wird allen Opfern des Holocaust einen Namen und ein Gesicht zu geben und sie so dem Vergessen zu entreißen. An der Übergabe nahmen auch die Pfarrerin Andrea Thiemann und der stellvertretende Vorsitzende der Bickenbacher Gemeindevertretung Ulrich Friedrich Koch teil. Mittlerweile hat sich die Gedenkstätte für die Bereicherung ihrer Sammlung, die der aktueller Forschung wie auch den nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen soll, nochmals schriftlich bedankt.

Alle Plätze ausgebucht - es gibt eine Warteliste

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